Baukultur Oberhaching
„Weniger Ordnung bedeutet mehr Leben!“ Birgit Helbig, Naturgartenplanerin Selbst auf engstem Raum lassen sich viele Lebensräume für Insekten, Amphibien und Vögel gestalten. Naturgartenprofis wie Birgit Helbig stehen auf www.naturgarten.org mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Gartentipps finden Sie auch beim Bund Naturschutz: www.nabu.de/gartenvielfalt
Heimische Pflanzen für mehr Artenvielfalt Artenretter? Klingt nach Heldentat. In Wahrheit kann jeder ein Paradies für Wild- bienen, Schmetterlinge und Vögel schaffen. Worauf es dabei ankommt, weiß die Naturgartenplanerin Birgit Helbig: „Heimische Pflanzen und abwechslungsreiche Strukturen sind die wichtigsten Magnete im Garten.“ Warum Exoten und züchte- risch veränderte Zierpflanzen bei den Tieren kaum punkten? Sie machen nicht satt! „Die Forsythie beispielsweise produziert keine Pollen. Ihre Blüten sind nutzlos“, er- klärt die Expertin, die auch Thujen und Kirschlorbeer als „ökologische Nullnummern“ bezeichnet. Ihre Tipps für einen Garten, in dem sich Insekten, Vögel, Igel und Eidech- sen gleichermaßen wohlfühlen:
Weniger Nährstoffe, mehr Blüten Ein magerer Unterboden (z.B. Baustellenaushub) ist ideal für Blühpflanzen. Des- halb aufs Düngen komplett verzichten und vor der Aus- saat eventuell noch Sand in den Boden einarbeiten.
Samen im Fachhandel kaufen Blühmischungen vom Wildpflanzenzüchter sind speziell auf die Region abgestimmt. Das sorgt für besseren Wuchs! Samen aus dem Baumarkt sind selten heimisch.
Ein Haufen Holz und Steine
Unübertroffen: Heimischer Weißdorn
Empfehlenswerte Sträucher
Ungefüllte Blüten reich an Nahrung
Abgeschnittene Äste und Baum- wurzeln einfach mal liegen lassen: Viele Insekten und Kleintiere finden in totem Holz Nahrung und Unterschlupf. Eidechsen lieben steinige, sonnenwarme Verstecke.
Sein dorniges Geäst ist beliebter Nistplatz, seine Blüten und Beeren ernähren an die 60 Insekten- und über 60 Vogelarten. Zum Ver- gleich: Der züchterisch veränderte Weißdorn lockt nur noch etwa fünf Vogelarten an.
Für eine abwechslungsreiche Wildhecke eignen sich besonders Eberesche, Wei- de, Kornelkirsche, Holunder, Berberitze, Schlehe und Liguster. Am besten den botanischen Namen beim Kauf nennen, damit man die Wildstaudenart und kein kultiviertes Gewächs bekommt.
Damit es möglichst von März bis Ok- tober blüht, braucht‘s viele verschie- dene Blühpflanzen, z.B.: Natternkopf, Färberkamille, Wildnelken, Wilde Malve, Salweide, Seifenkraut, Königs- kerze, Hornklee, Wiesenschaumkraut oder Wilde Möhre.
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offen und grün
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